Reptilien im Kreis Höxter
Unter dem Namen Reptilien werden Eidechsen, Schildkröten und Schlangen zusammengefasst. Sie bevölkern die Erde schon seit 300 Millionen Jahren - aber wie lange noch? Manche Arten sind aus Deutschland schon fast völlig verschwunden.

Reptilien sind stark gefährdet: Elf der vierzehn Arten in Deutschland stehen auf der Roten Liste. Im Kreis Höxter leben derzeit noch fünf heimische Arten, drei Echsen- und zwei Schlangen-Arten; in Nordrhein-Westfalen sind es noch zehn. Eine Art, die Europäische Sumpfschildkröte, konnte bei uns seit über 40 Jahren nicht mehr nachgewiesen werden. Diese Vorkommen sind wohl erloschen.
Europäische Sumpfschildkröte | |
Blindschleiche | x |
Waldeidechse | x |
Zauneidechse | x |
Ringelnatter | x |
Schlingnatter | x |
x = aktuelle Nachweise
Geeignete Lebensräume sind in den letzten Jahrzehnten immer seltener geworden. Besonders fatal wirkt sich die intensive Landwirtschaft aus: Sie ist oft schuld daran, dass Feuchtgebiete entwässert oder Magerrasen umgebrochen, überdüngt oder aufgeforstet werden. Und wo großflächig Hecken, alte Mauern und Lesesteinhaufen verschwinden, verlieren auch viele Reptilien ihre Lebensgrundlage. Auch die fortschreitende Zerschneidung von Lebensräumen ist ein großes Problem.
Grund genug, sich für heimische Kriechtiere einzusetzen. So beteiligen wir uns an der Erfassung ihrer Lebensräume und informieren in Vorträgen oder auf Exkursionen über ihre Lebensweise. Auch schlagen wir Alarm, wenn die Gefahr besteht, dass durch Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit lokale Vorkommen vernichtet werden.
Auch Sie können etwas für die Reptilien tun: Verzichten Sie, wenn Sie einen Garten haben, auf den Einsatz von Chemikalien. Reagieren Sie, wenn von Reptilien besiedelte Hänge und Lichtungen aufgeforstet oder alte Steinmauern ohne Not abgetragen oder verfugt werden.