Kreisgruppe Höxter
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Wildwachsende Enziane

Rund 300 bis 400 Enzian-Arten gibt es weltweit. Sie gedeihen vorwiegend in den Gebirgen der gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel und in den Anden. Im Weserbergland - an den Steihängen entlang der Weser und ihrer Nebenflüsse Diemel und Nethe im Kreis Höxter - kommen drei wildwachsende Arten vor.

Kreuz-Enzian

Kreuz-Enzian Kreuz-Enzian  (B. Storkebaum)

Der Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata) kommt in weiten Teilen Europas und Westasiens vor. Als Standorte werden lichte Wälder, Waldsäume, Weiderasen und Trockenwiesen angegeben. In Mitteleuropa gedeiht die kalkstete Art in montanen bis subalpinen Höhenstufen bis zu einer Höhenlage von 1700 Metern.

Gentiana cruciata wächst als ausdauernde krautige Pflanze und ereicht Wuchshöhen von 10 - 40 cm. Die Laubblätter sind zu einer grundständigen Rosette und am Stängel verteilt kreuzgegenständig angeordnet. Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Die zwittrige Blüte ist vierzählig mit doppelter Blütenhülle und 2 bis 2,5 Zentimeter lang. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Bei uns im Weserbergland legt der Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Phengaris rebeli) seine Eier wohl nur an Kreuz-Enzian ab. Beide gelten hier als selten und kommen beispielsweise in den Naturschutzgebieten Bielenberg in der Stadt Höxter und Kalktriften Willebadessen vor. Gefährdete Art.

Deutscher Fransenenzian

Deutscher Fransenenzian Deutscher Fransenenzian  (Lukas Riebling / wikimedia commons / CC BY-SA 3.0)

Der Deutsche Fransenenzian (Gentianella germanica)  kommt in Mitteleuropa und weiten Teilen West- und Osteuropas vor. Er besiedelt Flachmoore, Wiesen, Magerrasen, Triften und Weiden in Höhenlagen bis zu 2600 Metern. Am besten gedeiht er auf lehmigen, kalkreichen Böden.

Gentianella germanica ist eine ein- oder zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 - 25 cm, selten bis zu 30 cm erreicht. Der Stängel verzweigt meist erst im oberen Bereich. Die Laubblätter sind kreuzgegenständig angeordnet. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober. Die Bestäubung erfolgt durch Schwebfliegen, Hummeln oder Bienen. Der Nektar ist nur langrüsseligen Insekten zugänglich, deshalb ist ein „Einbruch“ durch seitliches Anbeißen nicht selten. Im Kreisgebiet kommt die Art zum Beispiel in den Naturschutzgebieten Bielenberg in der Stadt Höxter, Wandelnsberg bei Beverungen und Kalktriften Willebadessen vor. Geschützte Art.

Gewöhnlicher Fransenenzian

Gewöhnlicher Fransenenzian Gewöhnlicher Fransenenzian  (Jerzy Opioła / wikimedia commons / CC BY-SA 3.0)

Der Gewöhnliche Fransenenzian (Gentianopsis ciliata) ist in Mittel- und Südeuropa, Vorderasien bis zum Kaukasus verbreitet. Er gedeiht vor allem auf kalkreichen, steinigen Ton- und Lehmböden. Die Hauptverbreitung liegt genauer gesagt im montan-subalpinen Laub- und Nadelwaldgebiet der süd-, mittel- und osteuropäischen Hochgebirge. Er kommt in vielen Gebirgsregionen bis in Höhenlagen von 2250 Metern vor. Als Standort werden Halbtrockenrasen, Kalkmagerrasen, Weiden und Heiden bevorzugt.

Gentianopsis ciliata ist eine sommergrüne, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 - 30 cm. Der kahle, vierkantige Stängel ist aufrecht und gelegentlich spärlich verzweigt, aufsteigend und am Grund gebogen. Die Pflanzen bilden keine grundständige Blattrosette und nur wenige kreuzgegenständige Laubblätter aus. Die Blütezeit reicht von August bis November. Die Blüten sind endständig; selten zu zwei bis vier in den Achseln der obersten Blätter. Blüten werden nur bei ausreichendem Lichtangebot gebildet. Die Bestäubung erfolgt durch Hummeln und Tagfalter. Im Kreisgebiet kommt die Art zum Beispiel in den Naturschutzgebieten Bielenberg in der Stadt Höxter und Kalktriften Willebadessen vor. Gefährdete Art.

Biologische Vielfalt

10 Jahre Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt 10 Jahre Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt  (BUND)

Die vor zehn Jahren von der Bundesregierung beschlossene Strategie zur biologischen Vielfalt stellt bis heute einen Meilenstein der Naturschutz-Politik Deutschlands dar. Das Ziel, den anhaltenden Verlust von Arten und Lebensräumen zu stoppen, ist damals wie heute von zentraler Bedeutung.

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