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Altholz im Wald

Lebendige Wälder

Bäume kann man pflanzen, einen Wald nicht ...

Wald - mehr als nur ein Rohstofflieferant

Die Wälder der Erde sind eine "Schlüsselressource" der Menschheit und komplexe Ökosysteme. Mitteleuropa ist von Natur aus eine Waldlandschaft. Holz war unser erster Bau-, Werk- und Brennstoff. Ohne Wald aber sind Hochwässer häufiger und höher, das Klima rauer und Erholungsmöglichkeiten geringer.

Heute sind nur noch zehn Prozent der ursprünglichen Wälder der Erde in einem natürlichen Zustand. Wälder werden von politischer Seite her vor allem als Bebauungs- und Industrialisierungshindernis gesehen, mit Abgasen vergiftet, dem Vergnügen von Hobbyjägern geopfert und weltweit mit einem Tempo von etwa einem Hektar pro Sekunde vernichtet; für Straßen, Siedlungen, Plantagen, Weide- oder Ackerland. 

Laubwald Laubwald  (Thomas Stephan / BUND)

Vielfalt auf verschiedenen Ebenen

Weltweit ist etwa ein Drittel der Landmasse mit Wäldern bedeckt. Sie beherbergen einen Großteil aller Tier- und Pflanzenarten. Wechselwirkungen zwischen Pflanzen, Tieren, Pilzen, Mikroorganismen, dem Waldboden und der Luft bilden vielfältige ökologische Kreisläufe.

Die biologische Vielfalt und der Strukturreichtum sind bedingt durch die Langlebigkeit der Bäume und den vertikalen Aufbau des Waldes: Boden-, Kraut-, Strauch- und Baumschicht(en) schaffen unterschiedliche Bedingungen und beheimaten deshalb eine Vielzahl verschiedener Arten.

Ein hoher Totholzanteil bietet Nahrung, Lebensraum und Nistplätze für viele gefährdete Arten und Lebensgemeinschaften. Natürliche Verjüngung gewährleistet auch eine natürliche Sukzession: Wo Bäume absterben und kleine lichtreiche Flecken entstehen, wandern Arten ein, die an solche Lichtverhältnisse angepasst sind.

Wälder haben neben Ozeanen und Mooren den größten Einfluss auf das globale Klima, sie speichern ungeheure Mengen Kohlendioxid, produzieren Sauerstoff, dienen als Wasserspeicher, binden Schadstoffe, filtern die Luft und schützen vor Überschwemmungen und Erosion. Außerdem bilden sie Refugien für viele Arten, die ihre Lebensräume außerhalb des Waldes verloren haben.

In Anbetracht der Bedeutung der Wälder für die biologische Vielfalt und das globale Klima ist die fortschreitende Zerstörung dieser Lebensräume umso gravierender. Mehr als die Hälfte der Wälder sind weltweit bereits vernichtet. Der verbleibende Wald wird mehr und mehr zerschnitten, z.B. durch den Bau von Straßen, Siedlungen etc. und verliert so an ökologischer Qualität.

In Deutschland sind derzeit rund 30 Prozent der Fläche von Wald bedeckt. Davon sind etwa 70 Prozent angepflanzte Nadelbäume. Völlig naturbelassene Waldökosysteme gibt es bei uns so gut wie gar nicht mehr. Diese Tatsache sollte uns nachdenklich stimmen, da unser Land ursprünglich weitgehend bewaldet war.

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