Nachweis eines Wolfes in Willebadessen

23. Juni 2020 | BUND, Lebensräume, Naturschutz

LANUV NRW bestätigt Wolfnachweis in Willebadessen-Eissen im Kreis Höxter.

Wolf Wolf  (John and Karen Hollingsworth / wikimedia commons / CC0)

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW bestätigte gestern einen Wolfsnachweis im Kreis Höxter. Am Morgen des 16. Mai 2020 wurden auf einer Weide bei Willebadessen fünf Schafe verletzt aufgefunden. Ein Schaf ist später an seinen Bissverletzungen verendet. Die genetischen Untersuchungen der Speichelproben durch das Forschungsinstitut Senckenberg haben nachgewiesen, dass die Schafe von einem Wolf verletzt wurden. Bisher liegen noch keine Ergebnisse zur Identität des betreffenden Wolfes vor. Der Tierhalter wurde über das Ergebnis informiert.

In Nordrhein-Westfalen werden über die Förderrichtlinie Wolf des Umweltministeriums auf der gesamten Landesfläche Haus- und Nutztierschäden entschädigt, bei denen der Wolf als Verursacher nachgewiesen wurde. Weitere entschädigungsfähige Kosten sind beispielsweise angefallene Tierarztkosten oder Schäden an der Zäunung. Den Haltern von Schafen, Ziegen und Gehegewild im Wolfsgebiet Senne und in der umgebenden Pufferzone wird empfohlen, ihre Tiere mit geeigneten Zäunen wolfsabweisend zu sichern. In den Wolfsgebieten und in den Pufferzonen werden Präventionsmaßnahmen wie die Anschaffung wolfsabweisender Elektrozäune zu 100 Prozent gefördert. Informationen zu den möglichen Förderungen geben die jeweiligen Bezirksregierungen.

Hintergrund

2009 wurde nach rund 180 Jahren erstmals wieder ein Wolf in Nordrhein-Westfalen in Borgentreich-Muddenhagen nachgewiesen. Das Tier lebte seit 2006 in Nordhessen und hatte die Grenze zu NRW überquert und ein Schaf getötet. Es war der bisher einzige Haus- bzw. Nutztierriss eines Wolfes im Kreis Höxter. Die letzte belegte Sichtung eines Wolfes in Willebadessen gab es im April 2019. Das Tier wurde von einer Wildkamera auf einer Waldlichtung fotografiert.​​​​​

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