Kreisgruppe Höxter
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Tag der Buchenwälder

25. Juni 2020 | BUND, Bäume, Lebensräume, Naturschutz, Wälder, Wildnis

Bedrohte Vielfalt: Der BUND fordert einen besseren Schutz alter Buchenwälder.

Mächtige Rotbuche Mächtige Rotbuche  (Heidrun Heidecke)

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) sorgt sich am heutigen Tag der Buchenwälder um diese bedrohten, für Deutschland jedoch so charakteristischen Lebensräume. Bund und Länder müssen endlich ihre internationale Verantwortung für diese wertvollen Lebensräume ernst nehmen und alte Buchenwälder besser schützen.

In Deutschland wären Rotbuchenwälder von Natur aus weit verbreitet. Deshalb haben wir eine internationale Verantwortung für den Erhalt dieser vielfältigen Lebensräume - gerade in Zeiten des Artensterbens und des Klimawandels. Die unterschiedlichen Buchenwälder beherbergen eine enorme biologische Vielfalt - mehrere tausend Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Alte, naturnahe Buchenwälder von über 180 Jahren zählen zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen der Erde. Dabei sind sie wahre Hotspots der Artenvielfalt, die wir dringend erhalten müssen.

Der Verantwortung für die Buchenwälder werden Bund, Länder und Kommunen bislang jedoch nicht gerecht - seit Jahren werden vielerorts zu viele Bäume in zu kurzen Zeitabständen gefällt. Der BUND fordert von der öffentlichen Hand einen verantwortungsvolleren Umgang mit den ihnen anvertrauten Wäldern. Infolge jahrzehntelanger intensiver Forstwirtschaft sind viele Buchenwälder so stark aufgelichtet worden, dass sie besonders anfällig für die Folgen der Klimakrise sind. Das Waldsterben ist von Menschenhand gemacht. Sei es der Trockenstress in Folge der Klimakrise oder die Stickstoffemissionen aus Verkehr, Industrie und Landwirtschaft. Den Wäldern geht es so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht. In Dürrezeiten verdursten die Bäume regelrecht.

Nur jede sechste Buche ist laut aktuellem Waldzustandsbericht noch gesund. Die Bundesregierung muss jetzt schnell effektive Klimaschutzmaßnahmen ergreifen sowie Schadstoffemissionen wirksam reduzieren. Ein schonenderer Umgang mit den Wäldern ist längst überfällig. Bund, Länder und Kommunen müssen einer verkehrten Forstwirtschaft, die die Wälder durch zu starke Eingriffe schwächt und alte Waldbestände systematisch vernichtet, ein Ende bereiten. Eine ökologische Waldwende ist überfällig. Wer in Zeiten der Klimakrise Buchenwälder, die über 100 Jahre gewachsen sind, massiv auflichtet, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, diese Wälder zu zerstören.

Nach Auffassung des BUND müssen mindestens 10 Prozent der Wälder dauerhaft ihrer natürlichen Entwicklung überlassen werden. Denn eine natürliche Waldwildnis ist ein essentieller Baustein für den Schutz der biologischen Vielfalt. Nur 2,8 Prozent Naturwälder sind ein absolutes Armutszeugnis. Deutschland kann sich im globalen Kontext nur dann glaubwürdig für den Erhalt von Regenwäldern einsetzen, wenn es seine Verantwortung für den Schutz der heimischen Buchenwälder ernst nimmt und Waldwildnis eine echte Chance gibt.

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