Kreisgruppe Höxter
Mitglied werden Jetzt spenden
Kreisgruppe Höxter

Natur- und Umweltschutzverbände fordern zweiten Nationalpark für NRW

11. August 2023 | BUND, Bäume, Flüsse & Gewässer, Lebensräume, Moore, Wälder, Wildkatze, Wildnis

Nationalpark-Konferenz heute: Nationalpark Eggegebirge muss oberste Priorität haben.

Die Egge erfüllt alle Kriterien für einen Nationalpark Die Egge erfüllt alle Kriterien für einen Nationalpark  (Marion Wessels)

Seit nunmehr zwei Jahrzehnten setzen sich die Landesverbände von Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) für einen zweiten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen (NRW) ein. Anlässlich der am heutigen Freitag vom Umweltministerium initiierten Nationalparkkonferenz fordern die nordrhein-westfälischen Umwelt- und Naturschutzverbände endlich die Umsetzung voranzubringen. Priorität müsse dabei die Umsetzung eines Nationalparks in der Egge haben.

BUND, LNU und NABU begrüßen die Konferenz als ersten Schritt hin zu einem zweiten Nationalpark in NRW. Bisher hinke die Informationspolitik des Landes dem Bedürfnis der Öffentlichkeit und speziell der Region Ostwestfalen nach Transparenz nämlich erheblich hinterher. Keiner wisse im Moment, wie das Procedere des im Rahmen des Koalitionsvertrags vereinbarten „Beteiligungsverfahrens“ ablaufen soll. Hier erhoffen sich die Verbände von der Konferenz mehr Klarheit und vor allem konkrete Pläne zum weiteren Verfahren, die keinen Raum mehr für wilde Spekulationen bieten.

Die fachliche Eignung der „Egge“ stehe seit einem LÖBF-Gutachten von 2005 außer Frage. So beträgt die Mindestanforderung an die Größe eines Nationalparks nach IUCN und BMU 10000 ha, der Staatswald in der Egge ist über 12000 ha groß. Die Egge ist heute bereits weitgehend naturgeschützt. Und die beiden größten Wildnisgebiete des Landes NRW befinden sich hier.

BUND, LNU und NABU fordern die Landesregierung NRW nicht zuletzt mit Blick auf die Biodiversitätskrise auf, endlich zu handeln. Die Biodiversitätsstrategie des Bundes von 2007 sieht vor, dass jedes Bundesland 2 Prozent seiner Landesfläche komplett der Natur als Wildnisfläche überlässt: NRW liegt nach 15 Jahren mit 0,18 % auf Platz 16 von 16 Ländern. Die Bürgerinnen und Bürgern in NRW erwarten von der Landesregierung, dass diese endlich Maßnahmen gegen die bedrohliche Biodiversitätskrise ergreift. Zum Beispiel durch die Ausweisung eines zweiten Nationalparks auf Staatswaldflächen der Egge.

Mehr Informationen: Fakten zum geplanten Nationalpark Eggegebirge (pdf).

Zur Übersicht