Anlässlich des „Tages der Allee“ am 20. Oktober kürte der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) die „Allee des Jahres 2020“. Aus über 355 Beiträgen eines bundesweiten Fotowettbewerbes wählte eine Jury das Bild „Symmetrie“ von Anja Möller. Den zweiten Platz gewann das Bild von Andrea Beverungen „Allee in Rapsgelb“. Es zeigt eine 350 Meter lange Allee mit Rosskastanien und Sommerlinden in Nordrhein-Westfalen, im äußersten Nordosten des angrenzenden Hochsauerlandkreises, in der Stadt Marsberg.
Bei diesem Foto faszinierte die Jury die besonders schöne Bildkomposition. Der Betrachter sieht den Anfang der Allee und wird eingeladen, einzutreten. Das Ende kann er nur erahnen. Die stattlichen Rosskastanien bilden ein volles Blätterdach. Gerade Rosskastanien bezaubern uns mehrmals im Jahr, im Winter mit den großen, glänzenden Knospen, im April mit dem frühen, frischen Grün der gefingerten Blätter, im Mai mit den großen kerzenartigen Blütenständen und im Herbst mit den braunglänzenden Früchten.
Andrea Beverungen: „Die Allee gehört zu einer im 19. Jahrhundert angelegten Doppelallee in deren Mitte abwechselnd Rosskastanien und Sommerlinden standen und die noch von einer zusätzlichen Reihe Eichen und Ahorn gesäumt wurde. Diese alte Allee ist noch in Teilen vorhanden. Sie verbindet das Stammhaus der Familie von Twickel in Marsberg Westheim, mit dem etwas exponiert liegenden "Karolinenhof", der zum Gut gehört. Das Teilstück der vorgestellten Kastanienallee liegt inmitten einer Feldfläche und ist somit ein besonders prägnantes Landschaftselement. Alleen sind in unserer Gegend selten. Daher ist die Kastanienallee am Karolinenhof ein einmaliges Kleinod, das etwas abseits der öffentlichen Verkehrswege liegt.“
Mit der Auszeichnung „Allee des Jahres“ macht der BUND auf den besonderen Wert von Alleen und auf die Gefahr des Verlustes dieser Kultur- und Naturschätze aufmerksam. Der Erhalt von Alleen ist nicht selbstverständlich.