Stadtnatur - Lebensräume schaffen
Stadtnatur ist vielfältig und umfasst sowohl Parks und (Vor-)Gärten, Brachflächen und begrünte Dächer und Fassaden, als auch Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Ebenso vielfältig sind die Funktionen: Grüne Freiräume sind Orte der Begegnung, des sozialen Zusammenhalts und der kulturellen Identität. Sie dienen dem Naturerleben, der Umweltbildung, der Erholung und der Bewegung und leisten so einen positiven Beitrag für Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung.
Als urbane grüne Infrastruktur besteht Stadtnatur aus natürlichen, naturnahen und auch gestalteten Freiräumen und bildet ein Netzwerk, das die sogenannten "Ökosystemleistungen" der Stadt sicherstellt und die biologische Vielfalt unterstützt. Als Teil dieser Leistungen binden städtische Naturräume beispielsweise Schadstoffe oder regulieren den Wasserhaushalt. Deshalb spielt Stadtnatur eine immer wichtiger werdende Rolle in der Anpassung an den Klimawandel: Sie spendet etwa Schatten im Sommer, erzeugt Frischluft und hilft bei Starkregenereignissen.
Allerdings steht das urbane Grün unter Druck: Bebauung, energetische Sanierung von Gebäuden, Stadterneuerung und die anhaltende Flächeninanspruchnahme gefährden die vorhandenen Grünflächen und damit die Lebensräume von Tieren und Pflanzen.
Initiativen aus der Stadtgesellschaft und Beteiligungsformen bieten aber auch die Möglichkeiteine lebenswerte Umwelt mitzugestalten und die Bürger*innen dadurch zugleich für den Schutz von Natur und Umwelt zu gewinnen. In den Städten, wo der Siedlungsdruck am höchsten ist und die Flächeninanspruchnahme weiter zunimmt, können Stadtbewohner*innen wesentlichen Einfluss auf die politische Gestaltung haben und sich bei der Entwicklung von Stadtnatur einmischen.