Mulch schützt den Boden vorm Austrocknen
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Wir stellen die sechs besten Mulchpflanzen vor und erläutern, worauf Sie beim Mulchen achten sollten.
Was ist Mulchen?
Mulchen bedeutet, dass der Boden mit organischen Materialien wie Gartenabfällen, Beikräuter oder Laub bedeckt wird. Das Mulchmaterial wird durch Bodenorganismen nach und nach zersetzt und wird zu wertvollem Humus. Wie dick die Mulchschicht sein sollte, ist abhängig vom Mulchmaterial.
Welche Vorteile hat das Mulchen?
Mulch schützt den Boden vorm Austrocknen. Ein gut gemulchtes Beet mit gelockertem Boden muss seltener gegossen werden. Mulch unterdrückt außerdem das Wachstum von Beikräutern. Die Nährstoffe der Pflanzenreste werden in den Boden zurückgeführt. So kann man sich den Dünger oder den Umweg über das Kompostieren sparen.
Womit mulcht man am besten?
Im Prinzip ist alles Pflanzenmaterial, was im naturnahen Garten anfällt, auch Mulchmaterial.
Die sechs besten Mulchpflanzen sind:
- Brennnessel: Brennnesseln sind sehr nährstoffreich und ein guter Stickstofflieferant. Starkzehrer wie Tomaten, Kartoffeln, Zucchini, Kürbis oder Gurken brauchen viel Stickstoff, um gesund wachsen zu können und gute Ernte zu liefern. Achten Sie darauf, nur die Stängel ohne Blüten zu nehmen. Dann gibt es keine Samen, mit denen sich die Brennnessel an ungewünschter Stelle vermehren kann.
- Rhabarberblätter: Die Blätter des Rhabarbers sind riesig und bieten damit eine herrlich große Fläche, mit der der Boden bedeckt werden kann. Die Rhabarber-Blätter liefern dem Boden Kalium, der die Wasseraufnahme des Gemüses verbessert. Kontrollieren Sie regelmäßig unter den Rhabarberblättern, ob sich dort Schnecken angesiedelt haben und sammeln Sie sie gegebenenfalls ab.
- Rasenschnitt: Beim Mähen fällt nährstoffreicher Rasenschnitt an. Er liefert dem Boden Stickstoff, Phosphor und Kalium und lässt sich sehr gut zwischen den Pflanzen verteilen.
- Laub: Herbstlaub ist die Königsklasse unter den Mulchmaterialien. Es kann einfach auf den Beeten liegen bleiben oder dort verteilt werden. Laub sollte im Herbst nicht auf der Wiese liegen bleiben, sonst gibt es dort ein Nährstoffüberschuss. Lassen Sie aber etwas Laub als Überwinterungsquartier für Igel und Marienkäfer auf dem Rasen. Dafür einfach das Laub in einer Ecke zu einem Haufen rechen.
- Heckenschnitt: Ihren Heckenschnitt können Sie vor dem Ausbringen als Mulch durch den Häcksler jagen oder händisch zerkleinern. Dadurch verrottet es schneller. Achtung, aufgepasst bei Kirschlorbeer: Sein Schnittgut enthält Blausäure und verrottet sehr langsam. Nehmen Sie ihn besser nicht zum Mulchen. Kirschlorbeer sollte im naturnahen Garten sowieso nicht gepflanzt werden, da er nicht heimisch ist, als potentiell invasiv eingestuft ist und kaum Nahrung für Insekten bietet.
- Beikräuter wie Löwenzahn, Vogelmiere, Klee oder Gierschblätter: Stechen oder zupfen Sie die Beikräuter aus und lassen Sie diese um die Kulturpflanzen herum liegen. Achten Sie darauf, nicht alle Wildkräuter entfernen. Denn Wildbienen und Schmetterlinge sind auf ihre Blüten angewiesen, um Nektar und Pollen zu sammeln.
Das sollten Sie beim Mulchen beachten:
Beim Mulchen gibt es einige Dinge zu beachten, damit keine ungewünschten Samen, Wurzeln oder Pilze ins Beet beziehungsweise in den Garten gelangen:
- Bei Wurzelunkräutern wie Giersch oder Quecke sollten Sie entweder die Wurzeln entfernen oder die Kräuter zuerst einige Tage in der Sonne trocknen lassen. So können die Wurzeln nicht mehr anwachsen.
- Je gröber das Mulchmaterial ist, desto dicker sollte die Schicht sein. Bei feinem Material wie Rasenschnitt reicht eine circa drei Zentimeter hohe Mulchschicht. Bei ungehäckselten, groben Schnittgut kann das zehn bis 20 Zentimeter sein.
- Lassen Sie beim Mulchen von Bäumen und Sträuchern immer den Stamm frei. Dann können sich pilzliche Krankheitserreger nicht ansiedeln.
- Achtung Fallobst: Das ist kein Mulchmaterial, sondern sollte kompostiert werden oder in die Biotonne wandern.
Wenn Heu, Stroh, Holzhäcksel oder Sägespäne vorrätig sind, eignen sich auch diese Materialien zum Mulchen. Versuchen Sie jedoch im Sinne des Kreislaufgedankens so wenig wie möglich externes Material in den Garten zu bringen und stattdessen das zu nutzen, was anfällt. Manchmal lohnt es sich, bei den Nachbarn nach pflanzlichem Mulchmaterial zu fragen.