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K+S: Salzbelastung muss gesenkt werden!

12. August 2021 | BUND, Flüsse & Gewässer, Lebensräume, Ressourcen & Technik, Umweltgifte

Appell der BUND-Landesverbände Bremen, Hessen, Niedersachsen, NRW und Thüringen.

Werra und Weser müssen vor weiterer Versalzung geschützt werden! Werra und Weser müssen vor weiterer Versalzung geschützt werden!  (Niko Martin)

Im Vorfeld der Abstimmungen über den Bewirtschaftungsplan 2021 - 2027 für die Flussgebietseinheit Weser appellieren die BUND-Landesverbände an die Umweltminister*innen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Thüringen und Bremen sich klar und unmissverständlich für die konsequente Reduktion der Salzeinträge in Werra und Weser einzusetzen, die bereits 2016 beschlossen wurde.

Seit über 10 Jahren wird intensiv über die Verringerung der Salzfrachten in Werra und Weser diskutiert, doch bis heute wurde keine Verringerung des Salzgehaltes erreicht. "Wir bitten Sie daher: Werden Sie deshalb jetzt zu Anwält*innen von Weser und Werra und erteilen Sie den Wünschen des Unternehmens K+S nach Abschwächung der Grenzwerte und Zielmarken eine Absage."

Hintergrund

Die wichtigste Weichenstellung zur Sanierung der Flüsse Werra und Weser wird in den nächsten Monaten erfolgen, denn bis zum Jahresende müssen sich die Bundesländer im Einzugsgebiet der Weser auf den Bewirtschaftungsplan Salz 2021-2027 verständigen. Der Plan ist zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) zwingend erforderlich und muss sicherstellen, dass die Flüsse in Europa bis zum Ende des Jahres 2027 den so genannten „guten ökologischen Zustand“ erreichen. 

Auf den Weg zu diesem Ziel hatten sich die Umweltminister*innen für Werra und Weser nach monatelangen Verhandlungen bereits im März 2016 bei den Beratungen für den Bewirtschaftungsplan 2015-2021 geeinigt, der noch wenige Monate gilt. Der Plan trat wegen der schwierigen Verhandlungen nicht zum 01.01.2015, sondern erst über ein Jahr später im März 2016 in Kraft. 

Doch nun wird diese Einigung auf eine harte Probe gestellt, weil das Unternehmen K+S, das für die viel zu hohe Salzbelastung im Grund- und Oberflächenwasser des Wesereinzugsgebietes verantwortlich ist, die Machbarkeit der damaligen Einigung bestreitet. Bereits im April 2020 hat K+S den förmlichen Antrag zur Einleitung von Salzmengen gestellt, die weit über den Werten des 2016 vereinbarten Sanierungspfades liegen. 

Die Differenzen sind gewaltig. Während die amtliche Planung davon ausgeht, dass z.B. der Chloridgehalt am Leitpegel Gerstungen ab dem 01.01.2022 nur noch 1.580 mg je Liter Werra-Wasser beträgt und bis zum 31.12.2027 auf 1.170 mg je Liter Werra-Wasser abgesenkt wird, hat K+S beantragt, dass die Einleitung in 2022 gegenüber heute bei 2.500 mg je Liter Werra-Wasser verbleibt und dann bis Ende 2027 nur auf 1.950 mg je Liter sinkt.

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