BUND startet Petition zum Schutz der Doggerbank

11. Juni 2025 | BUND, Lebensräume, Meere, Naturschutz

Nordsee: Schädliche Fischerei mit Grundschleppnetzen bedroht Meeresschutzgebiet.

Meeresschutzgebiet: Jetzt Petition unterschreiben! Meeresschutzgebiet: Jetzt Petition unterschreiben!  (Rudolf Svensen / BUND)

Zeitgleich zur UN-Ozeankonferenz in Nizza startet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine Petition zum Schutz des Meeresschutzgebiets Doggerbank in der Nordsee. Ziel ist es, die größte Sandbank in der Nordsee zu schützen und den einzigartigen Lebensraum zu erhalten. Hierzu fordert der BUND ein vollständiges Verbot der umweltschädlichen Grundschleppnetzfischerei in dem ökologisch hochsensiblen Gebiet. Mit der Petition richtet sich der BUND direkt an den neuen Fischereiminister Alois Rainer.

Isabelle Maus, Expertin für Meeresschutzgebiete beim BUND: „Die Doggerbank braucht unsere Hilfe, damit das Herz der Nordsee weiter schlägt. Wir fordern den Fischereiminister auf, die Umweltzerstörung der Doggerbank zu beenden. Umweltschädliche Grundschleppnetzfischerei in Schutzgebieten muss verboten sein.“

Der Handlungsdruck auf die Bundesregierung steigt. Erst im Mai war ein deutscher Fischereiverband mit seiner Klage gegen Schutzmaßnahmen in den Nordseegebieten, darunter auch die Doggerbank, vor dem Gericht der Europäischen Union (EuG) gescheitert.

Maus: „Das Urteil gegen den Fischereiverband ist ein deutliches Signal für mehr Naturschutz. Fischerei darf nicht länger auf Kosten der Meeresnatur gehen. Es ist skandalös, dass ausgerechnet in einem Schutzgebiet wie der Doggerbank noch immer Grundschleppnetze erlaubt sind. Diese zerstörerische Fischereimethode macht den Schutzstatus zur Farce.“

Die Doggerbank ist das ökologische Herz der Nordsee - ein Hotspot für Artenvielfalt und ein empfindlicher Lebensraum, der durch den Einsatz von Grundschleppnetzen dauerhaft geschädigt wird. Zum Start der UN-Ozeankonferenz in Nizza hat sich Deutschland erneut klar zu seinen internationalen Verpflichtungen im Meeresschutz bekannt. Bundesumweltminister Carsten Schneider betonte dort die Dringlichkeit, marine Ökosysteme zu erhalten und die deutschen Schutzgebiete in Nord- und Ostsee besser zu schützen. Der BUND erinnert die Bundesregierung daran, diesen Worten nun auch auf nationaler Ebene Taten folgen zu lassen.

Maus: „Die Zeit drängt. Meeresschutzgebiete wie die Doggerbank sind unverzichtbar, um die Vielfalt der Meere zu erhalten, das Artensterben zu stoppen und im Kampf gegen die Klimakrise. Ein wirksamer Schutz der Doggerbank wäre ein glaubwürdiges Signal, dass Deutschland seine internationalen Zusagen ernst nimmt.“

Die Bürgerinnen und Bürger ruft der BUND dazu auf, sich gemeinsam für gesunde Meere und eine sozial-ökologische Transformation der Fischerei einzusetzen.

Maus: „Die Zivilgesellschaft steht bereit, die Meere zu verteidigen - jetzt braucht es einen Minister, der entschlossen handelt.“

Die Petition kann ab sofort unterzeichnet werden.

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