Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erreicht diesen Herbst einen Meilenstein im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“: Mit der Pflanzung des 20.000. Baumsetzlings führt der Verband seine umfassenden Aktionen für die Wildkatze fort. In Zusammenarbeit mit Verbündeten vor Ort setzt der BUND deutschlandweit seit Oktober 2022 Naturschutzmaßnahmen um. Die aufgewertete Gesamtfläche zählt insgesamt fast 85 Hektar, eine Größe von knapp 120 Fußballfeldern. Die Aktionen verbessern langfristig die Lebensbedingungen für die Wildkatze und eine Vielzahl anderer Arten.
Friederike Scholz, Leiterin des Projektes „Wildkatzenwälder von morgen“: „Auch dank der tatkräftigen Unterstützung vieler Freiwilliger gestalteten wir bereits über 6200 Meter Waldränder. Außerdem reichern wir Wälder mit Totholz an und schichten Äste und Stämme auf. So schaffen wir sichere Wildkatzenverstecke und Wurfplätze. Die breite Unterstützung durch unsere engagierten Verbündeten vor Ort und die vielen Freiwilligen machen all das möglich.“
Zu den Schutzbemühungen gehört auch das Entfernen von nicht mehr benötigten Zäunen, sogenannten Knotengitterzäunen. Von ihnen gehen Gefahren für Wildtiere aus. Sie können sich darin verfangen und verenden. Über 2700 Meter Zaun baute der Verband gemeinsam mit zahlreichen Freiwilligen bereits ab. Im Herbst stehen weitere Aktionen an: unter anderem eine Pflanzaktion in Thüringen. Hier gestaltet die Stadt Wasungen, in Kooperation mit dem BUND Thüringen, einige Teile ihres Kommunalwaldes, in wildkatzengerechte Lebensräume um. Zu diesem Anlass wird auch der symbolische 20.000. Setzling des Projektes gepflanzt.
Scholz: „Bei öffentlichen Pflanzfesten können Freiwillige die Entwicklung der Wildkatzenwälder in ihrer Region aktiv mitgestalten. So können sich alle an Aktionen beteiligen, die langfristig unsere Natur und Umwelt schützen.“
Der BUND ruft interessierte Freiwillige dazu auf, an den anstehenden Pflanzaktionen teilzunehmen. Außerdem sucht der BUND Menschen und Organisationen, die ihre Flächen für den Schutz der Wildkatze zur Verfügung stellen möchten, und unterstützt sie mit Wildkatzenexpertise bei der Waldgestaltung sowie mit freiwilligen Helfer*innen für Schutzaktionen.
Hintergrund
Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Der BUND setzt sich dafür ein, dass sich die Wildkatze in ihren ursprünglichen Lebensräumen wieder ausbreiten kann. Sie steht dabei stellvertretend für viele andere Waldbewohner. Dort, wo sich die Wildkatze wohlfühlt, sind die Bedingungen für viele Arten wie Luchs, Bechsteinfledermaus oder Mittelspecht optimal. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um.